direkte Demokratie aus erster Hand

Gespeichert von Christoph Kuert am So., 24.11.2013 - 22:28

Für den heutigen Abstimmungssonntag wurde ich von der Stadt Langenthal als Mitglied des Wahl- und Abstimmungsausschusses ernannt. Dies manifestierte sich in einem eingeschriebenen Brief, zuerst wird man gebeten mitzuwirken, anschliessend der Hinweis, dass es sich um eine Bürgerpflicht handelt und man entsprechend kommen muss.

Mein erster Gedanken war zugegebenermassen: muss das sein? Mit der Zeit habe ich mich jedoch zusehend auf den Einsatz gefreut, weil ich damit aktiv am politischen Prozess mitwirken kann.

Als ich in meinem alten Primarschulhaus Hard war, kamen mir einige Erinnerungen an meine Schulzeit in den Sinn, und auch nach über 20 Jahren roch es noch genau gleich wie damals.

Der Vertreter der Stadt hat uns vier Mitwirkenden begrüsst und kurz instruiert; oberstes Gebot: Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger müssen ihren Stimmzettel eigenhändig in die Urne werfen.

Bereits um 10.00 Uhr stand die erste Person im Abstimmungslokal um seine Stimme abzugeben. Es war spannend zu sehen, wie viele verschiedene Personen persönlich ihr Stimmrecht wahrnehmen. Die Mehrheit waren eher ältere Semester, es kamen aber auch auffallend viele junge Stimmbürger/innen. Eine Person hat ihren Stimmrechtsausweis vergessen und konnte somit nicht an der Abstimmung teilnehmen, ein Ehepaar wollte sich noch mit der Identitätskarte ausweisen und ein junger Mann hat nach einem Stift gefragt, er dachte, dass man die Formulare erst hier ausfüllen müsse.

Das ständige Gesprächsthema war der nur minimale Farbunterschied zwischen den beiden Grün der kantonalen und kommunalen Abstimmung.

In der Stadt Langenthal wurden für diese Abstimmung insgesamt 4768 Stimmrechtskarten eingereicht, im Stimmlokal des Schulhauses Hard haben sich am Sonntag zwischen 10.00 und 12.00 ca. 200 Personen zur Urne begeben. Somit wurden für 4,2% der Stimmen ein Lokal betrieben. Ob sich dieser Aufwand finanziell/organisatorisch lohnt sei dahin gestellt, ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass es richtig ist, entsprechende Abstimmungslokale in den verschiedenen Ortsteilen aufzustellen.

Der Einsatz wurde seitens der Stadt mit CHF 30.- vergütet, dies kam für alle überraschend und wäre meiner Meinung nach nicht zwingend nötig gewesen.